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Barolo: der König der Langhe

Der Barolo ist einer der weltweit berühmtesten Weine Italiens. Er ist ein wahrer Botschafter für die Qualität unserer großen Weinkultur. Die Geschichte des Barolos ist unwiderruflich an sein Terroir und an den Nebbiolo gebunden, dieser autochthonen, roten Rebsorte, die so typisch für die Langhe ist.

Der Anbau dieser Rebsorte in diesem Gebiet des Piemont hat seine Ursprünge im Altertum, und scheint auf die ersten Besiedelungen Liguriens durch Völker keltischen Ursprungs entlang des Flusses Tanaro zurückzugehen. Er wurde später auch von den Galliern angebaut. Sicher ist jedenfalls, dass die Weine, wie der heutige Alba Pompeia, schon zu Zeiten der Römer berühmt waren. Der Sage nach wollte sogar Julius Cäsar bei seiner Rückkehr nach den gallischen Kriegen etwas von diesem Wein nach Rom mit zurücknehmen. Die ersten gesicherten geschichtlichen Belege, in denen die Rebsorte Nebbiolo erwähnt wurde, gehen auf das Mittelalter und die Renaissance zurück. Die Geschichte des Barolo, wie wir ihn heute kennen, geht auf die ersten Jahrzehnte des 8. Jahrhunderts zurück, als Carlo Tancredi Falletti di Barolo sich mit Juliette Colbert vermählte. Nach seinem Tode erbte Juliette alle Weingüter und begann damit, sich für die Weinherstellung zu interessieren. Sie wollte Weine im Stil der großen Bordeaux kreieren. Der französische Önologe Outar, der damals für den Grafen Camillo Benso di Cavour als Kellermeister der Cantine di Grinzane arbeitete, hat damit einen fundamentalen Beitrag zur Entstehung des Barolo geleistet, indem er den Nebbiolo gemäß der französischen Weinherstellungstraditionen vinifiziert und somit diesen großen Rotwein geschaffen hat. Der Barolo, der die Reblausplage und zwei Weltkriege überlebte, erhielt die ihm gebührende Anerkennung seiner Qualität im Jahre 1966, als das DOC Gebiet, und später im Jahre 1980, als das entsprechende DOCG Gebiet geschaffen wurden. Seinem großen Erfolg liegen zwei wesentliche Dinge zugrunde: eine wunderbare Rebsorte und ein einzigartiges Terroir. Der Nebbiolo ist eine rote Rebsorte von allerhöchster Qualität. Sie reift langsam und spät, und wird Mitte Oktober geerntet. Sie liefert tanninreiche und ausdrucksstarke Weine voller aromatischer Eleganz und einem lebhaften Säuregehalt. All dies sind Eigenschaften, die ihn zu einem der am langsamsten reifenden Weine überhaupt machen, aber damit gehört er auch zu jenen Weinen, die ihre Qualität am längsten behalten und mit der Zeit immer besser werden. Der Name der Rebsorte wird von „Nebbia“ abgeleitet, was Nebel bedeutet und auf den weißen Belag auf den Beeren hinweist, der sich bei Vollreife bildet. Wenn die dickschalige und kleinbeerige Sorte reif wird, kommt es außerdem häufig vor, dass Nebel die Hügel der Langhe bedeckt. Es gibt drei verschiedene Nebbiolo-Klone: Lampia, Michet und Rosé, auch wenn von diesen fast ausschließlich der Lampia genutzt wird. Der Nebbiolo gehört zu den anspruchsvollsten Rebsorten, was Boden und Lage betrifft. Dieser extreme Anspruch ist wohl Ursache dafür, dass wirklich hochwertige Weine nur in wenigen Gebieten in Piemont und einigen, wenigen, anderen Gebieten im Norden Italiens, wie dem Aostatal oder Valtellina gekeltert werden. Er liebt das Kontinentalklima, frisch und windig, Hügellagen mit Böden, in denen das Wasser gut abfließt, und wächst praktisch nur auf kalkhaltigen Mergelböden aus dem Miozän. Insgesamt kann man im DOC-Gebiet zwischen zwei Anbaugebieten unterscheiden, dessen Bodenzusammensetzung völlig unterschiedlich ist. Die Bodenart Tortonium findet sich von Verduno über La Morra und Barolo, bis hin zu Novello und zeichnet sich durch seinen graublauen Mergelboden aus, der weniger kompakt und eher sandsteinhaltig ist. Die Weine in diesem Gebiet sind fein elegant, duftig und weniger tanninhaltig. Der Helvetium-Boden, typisch für das Gebiet von Serralunga d’Alba, Castiglione Falletto und Monforte, ist mergelhaltig und kompakter, und bringt schwere, starke und tiefe Weine hervor, die nach einer langen Lagerung verlangen. Die Verordnung für das DOC Gebiet Barolo umfasst die Gemeinden Barolo, Castiglione Falletto, Serralunga d’Alba und teilweise auch Gebiete der Gemeinden Monforte d’Alba, Novello, La Morra, Verduno, Grinzane Cavour, Diano d’Alba, Cherasco und Roddi, die in Cuneo liegen. Und auch, wenn es nur einen Barolo gibt, so ist das Herstellungsgebiet geografisch in viele verschiedenen Zonen unterteilt, wie es die vielen Einzellagen schon vermuten lassen, die jeweils je nach Ausrichtung, Höhenlage, und Bodenbeschaffenheit, ihre eigenen Charaktereigenschaften hervorbringen. Es handelt sich hier um ein sehr vielseitiges Terroir, das dazu in der Lage ist, dem Wein seine eigenen Besonderheiten und Aromen weiterzugeben, mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass auch noch jeder Weinmacher seinen eigenen Stil in der Herstellung hat. Der Barolo ist ein äußerst faszinierender Wein. Im Glas zeigt er sich granatrot, mit rubinroten Reflexen, die nach langer Lagerung ins Orangene gehen. Er verfügt über ein komplexes Aromenprofil und große Finesse, mit Noten von Veilchen, getrockneten Rosen, roten Früchten, leichten Holznoten und raffinierten Terziäraromen. Am Gaumen ist er voll und wohlstrukturiert mit ausgewogenem Tanningehalt, elegant, aber nicht zurückhaltend, mit angenehmer Frische, vielseitigem, harmonischem und fruchtigem Bukett mit sanften Röstaromen und Leder, Tabak, Trockenpilzen und Trüffel.  Dies ist ein großer Wein, der eine lange Lagerung verlangt, bevor er seine wahre Größe preisgibt. Er hat ein enormes Potenzial, sich mit der Zeit zu verbessern und eignet sich hervorragend zu langer Lagerung. Gemäß der DOC- Verordnung, muss der Barolo mindestens 36 Monate (gerechnet ab dem 1. November des Erntejahres) reifen, davon 18 in Holzfässern, bevor er auf den Markt kommt. Für den Riserva verlängert sich diese Lagerzeit auf 62 Monate, davon 18 in Holzfässern. Es handelt sich um einen strukturierten, komplexen Wein, der am besten zu reichhaltigen, schmackhaften Speisen mit rotem Fleisch passt, z.B. Braten, Aufläufe, Eintöpfe, Wildragout oder Wild im Allgemeinen.

Wer seine Barolo-Kenntnisse ausbauen oder vertiefen möchte, dem seien folgende Weine empfohlen:

Bel Colle Barolo Monvigliero 2009

Bel Colle Barolo Monvigliero 2010

Bel Colle Barolo Simposio 2011

Brandini Barolo Resa 56 2011

Cavallotto Barolo Bricco Boschis 2011

Cavallotto Barolo Bricco Boschis Vigna San Giuseppe Riserva 2009

Coppo Barolo 2009

Corino Barolo Giachini 2011

Elio Grasso Barolo Gavarini Chiniera 2012

Elio Grasso Barolo Ginestra Casa Mate’ 2012

Enrico Serafino Barolo 2012

Francesco Rinaldi Barolo Cannubi 2011

Giovanni Rosso Barolo La Serra 2011

Luigi Einaudi Barolo Cannubi 2012

Marchesi di Barolo Barolo 2010

Marchesi di Barolo Barolo Cannubi 2011

Marchesi di Barolo Barolo della Tradizione 2011

Marchesi di Barolo Barolo Sarmassa 2011

Massolino Barolo 2011

Massolino Barolo 2012

Mauro Sebaste Barolo Tresuri 2010

Negro Barolo Serralunga 2012

Oberto Barolo 2012

Oberto Barolo Albarella 2011

Oberto Barolo Rocche 2011

Oddero Barolo 2011

Oddero Barolo Rocche di Castiglione 2011

Paolo Conterno Barolo Riva del Bric 2012

Pio Cesare Barolo 2012

Prunotto Barolo 2012

Prunotto Barolo Bussia 2009

Prunotto Barolo Riserva Bussia Vigna Colonnello 2009

Rattalino Barolo 34 2011

Renato Ratti Barolo Marcenasco 2012

Rocche Costamagna Barolo 2011

Rocche Costamagna Barolo Bricco Francesco Riserva 2009

Rocche Costamagna Barolo Rocche dell’Annunziata 2011

Tenimenti Ca Bianca Barolo 2011

Vajra G.D. Barolo Albe 2011

Vietti Barolo Brunate 2011

Vietti Barolo Castiglione 2011

Vietti Barolo Lazzarito 2011

Vietti Barolo Ravera 2011

Giacomo Borgogno Barolo Riserva 2006

Oberto Barolo Brunate 2011

Pio Cesare Barolo Ornato 2011

Vajra G.D. Barolo Bricco delle Viole 2011

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